Climate Resilience in Industry: Identifying risks, acting ctrategically

Warum Unternehmen jetzt handeln sollten
Der Klimawandel betrifft längst nicht mehr nur Umweltberichte. Zunehmende Wetterextreme, steigende CO₂-Preise und verschärfte ESG-Anforderungen zeigen: Klimarisiken sind reale Geschäftsrisiken. Wer heute vorbereitet ist, sichert sich morgen Wettbewerbsvorteile. Im Zentrum stehen drei zentrale Hebel: Mitigation, Anpassung und Resilienz. In diesem Artikel erklären wir, wie Unternehmen physische und transitorische Klimarisiken systematisch bewerten – und was das konkret für Strategie, Finanzen und Lieferketten bedeutet.
Der Dreiklang im Umgang mit Klimarisiken: Vermeidung, Anpassung, Resilienz
Effektives Klimamanagement beginnt mit dem Verständnis der drei Grundstrategien:
- Mitigation (Vermeidung): Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen, z. B. Energieeffizienz oder Umstellung auf grüne Energie. Hier fließt aktuell der Großteil der globalen Klimafinanzierung.
- Anpassung (Adaptation): Strategien zur Minderung klimatischer Auswirkungen, etwa Hochwasserschutz, Klimaanlagen in vulnerablen Gebäuden oder angepasste Landwirtschaft.
- Resilienz: Die Fähigkeit, nach klimabedingten Störungen wie Flutkatastrophen oder Hitzewellen schnell wieder zur Funktionsfähigkeit zurückzukehren – durch systemische Vorbereitung, nicht nur Reaktion. Zugleich ist mit Resilienz manchmal auch die Kombination aus allen drei Strategien gemeint.
Szenarienanalyse nach CSRD
Die Klimarisikoanalyse nach CSRD gliedert sich in zwei Perspektiven:
Physische Risiken
Hierzu zählen Hitzewellen, Überflutungen, Wasserknappheit oder Sturmschäden – sowohl am eigenen Standort als auch in der Lieferkette. Besonders kritisch: Viele Unternehmen konzentrieren sich auf die eigenen Assets, ohne z. B. Standorte von Zulieferern, erfolgskritischen Kunden oder wesentliche Transportwege einzubeziehen.
Wichtig ist hier, ein möglich negatives Szenario zu wählen, das von einer Erderwärmung von über 4°C bis zum Ende des Jahrhunderts ausgeht. Hier eignet sich beispielsweise das SSP5-RCP8.5 Szenario des IPCC Berichts.

Übergangsrisiken und -chancen
Diese ergeben sich aus politischen, regulatorischen oder marktseitigen Veränderungen im Rahmen der Transformation zur klimaneutralen Wirtschaft. Dazu zählen CO₂-Preissteigerungen, verändertes Konsumverhalten oder technologische Disruption.
Hier gilt es, ein möglichst ambitioniertes Szenario zu wählen, dass von einer Erderwärmung von unter 2°C bis zum Ende des Jahrhunderts ausgeht, da hier die größten gesellschaftlichen Veränderungen zu erwarten sind. Hier eignet sich beispielsweise das IEA Net Zero Emissions by 2050 Szenario.
Mit einem möglich klimafreundlichen Geschäftsmodell können sich hieraus jedoch auch finanzielle Chancen ergeben, bspw. über eine erhöhte Nachfrage klimafreundlicher Produkte.
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Strukturierter Bewertungsprozess
Tanso empfiehlt einen systematischen Bewertungsansatz:
- Identifizierung von Klimarisiken
- Analyse externer Quellen wie dem Water-Risk-Atlas, Temperatur- und Niederschlagsentwicklungen, ESG-Ratings, Marktstudien und Regularien spezifisch auf die kritische Infrastruktur und das Geschäftsmodell des Unternehmens.
- Priorisierung
- Bewertung nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung und daraus Ableitung der Relevanz analog dem Vorgehen in der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse. Beispiel: CO₂-Preis als prioritäres Risiko für energieintensive Industrien.
- Brutto-/Netto-Bewertung
- Was ist das maximale Schadenspotenzial (Brutto) vs. welche Schadenshöhe bleibt nach Gegenmaßnahmen (Netto)?
- Konsequenz & Maßnahmenplan
- Ableitung konkreter Handlungsfelder: Dekarbonisierung, Standortumbau bis hin zu ggf. einer -verlagerung, Integration von Klimaszenarien in Finanzplanung und Investitionsentscheidungen (ggf. sogar Etablierung eines internen CO₂-Preises).
Finanzielle Auswirkungen & CFO-Relevanz
Klimarisiken sind keine abstrakte Zukunftsfrage – sie beeinflussen bereits heute Cashflows und Bewertungen. Ob steigende Versicherungskosten oder sinkende EBIT-Margen durch CO₂-Bepreisung: Ohne Einbezug klimabedingter Effekte in Investitionsentscheidungen entstehen Fehlallokationen.
Klima ist ein CFO-Thema. Ohne Integration in Kapitalallokation und Risikomanagement bleiben Geschäftsentscheidungen unvollständig.
Drei Hebel für mehr Klimaresilienz
- Mitigation reduziert langfristige Risiken
- Adaptation stärkt die operative Widerstandsfähigkeit
- Transformation schafft neue Chancen durch Innovation und strategische Neuausrichtung
Diese Hebel greifen ineinander – wer früh investiert, reduziert Anpassungskosten und wird resilienter - ist also im Fall der Fälle besser vorbereitet.
Top-Takeaways
- Klimarisiken beeinflussen zunehmend wirtschaftliche Kennzahlen
- Frühzeitiges Handeln reduziert Schaden und steigert Resilienz & bereitet ggf. sogar den Weg für finanzielle Chancen
- Klimaresilienz ist ein Managementprozess, kein einmaliges Projekt
- CEOs, CFOs, Finanz- und Nachhaltigkeitsteams müssen gemeinsam agieren
- Tools wie Tanso schaffen Transparenz und Entscheidungsgrundlagen
Tanso unterstützt Industrieunternehmen dabei, ihre CSRD- und EU-Taxonomie-Berichterstattung effizient umzusetzen. Die integrierte Klimarisikoanalyse ermöglicht es, direkt in der Software alle erforderlichen Informationen im Rahmen der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse (DWA) strukturiert zu erfassen. Unternehmen können die jeweiligen Risiken und Chancen gezielt analysieren und nachvollziehbar in die vorgesehenen Begründungsfelder eintragen.