EMAS (Eco‑Management and Audit Scheme)
EMAS (Eco‑Management and Audit Scheme) ist ein freiwilliges EU‑Umweltmanagement- und Audit‑System, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre Umweltleistung kontinuierlich, transparent und glaubwürdig zu verbessern.
EMAS wurde 1993 von der EU eingeführt und 2009 mit der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 (EMAS III) überarbeitet, um die Integration mit ISO 14001 zu stärken und die Beteiligung insbesondere von KMU zu erleichtern.
Registrierte Organisationen müssen:
- Ein Umweltmanagementsystem auf Basis von ISO 14001 einführen
- Rechenschaftspflicht durch jährliche Umwelterklärungen übernehmen
- Diese Erklärungen von einem unabhängigen Umweltgutachter prüfen lassen
- Danach erfolgt die Registrierung im EMAS-Register, in Deutschland etwa über IHKs oder HWKs
EMAS geht über ISO 14001 hinaus durch:
- Kernindikatoren zu Energie, Materialeffizienz, Wasser, Abfall, Biodiversität und Emissionen
- Transparente Kommunikation und Verlässlichkeit durch externe Validierung
Zu den Vorteilen zählen: erhöhte Ökoeffizienz, verbesserte Rechtssicherheit, Steigerung der Glaubwürdigkeit sowie Kostensenkungspotenzial durch optimierte Prozesse.
Aktuell sind über 4.100 Organisationen mit rund 15.800 Standorten EU-weit im EMAS-Register eingetragen (Stand: April 2025).
Für Industrieunternehmen ist EMAS ein starkes Premium-Umweltmanagement-Instrument, das besonders bei CSRD-Reporting, Scope‑3-Datenqualität und glaubwürdiger ESG-Kommunikation Mehrwert bietet.