CO₂-Zertifikat
Ein übertragbares oder handelbares Instrument, das eine Tonne CO2-Äquivalent Emissionsreduktion oder -entnahme darstellt und nach anerkannten Qualitätsstandards ausgegeben und überprüft wird.
Ein CO₂-Zertifikat ist ein handelbares Dokument, das den Ausstoß oder die Vermeidung einer Tonne Kohlendioxid (CO₂) oder eines äquivalenten Treibhausgases bescheinigt. Es fungiert als Instrument zur Regulierung der Emissionen und unterstützt die Erreichung internationaler Klimaziele. CO₂-Zertifikate sind in zwei Hauptkategorien unterteilt: Emissionsrechte, die im Rahmen eines „Cap-and-Trade“-Systems vergeben werden, und Kompensationszertifikate, die aus Klimaschutzprojekten stammen.
Im Emissionshandelssystem, insbesondere im europäischen Rahmen (EU ETS), erhalten Unternehmen eine festgelegte Anzahl von Zertifikaten, die sie zum Ausstoß einer bestimmten Menge an Treibhausgasen berechtigen. Unternehmen, die ihre Emissionen unter dem festgelegten Limit halten, können ihre überschüssigen Zertifikate verkaufen, während emissionsintensive Unternehmen zusätzliche Zertifikate erwerben müssen. Dieses marktbasierte System schafft Anreize für Investitionen in emissionsarme Technologien.
Kompensationszertifikate ermöglichen es Unternehmen und Privatpersonen, ihre Emissionen aktiv auszugleichen. Diese Zertifikate stammen häufig aus Projekten wie Aufforstung oder der Nutzung erneuerbarer Energien und bieten eine Möglichkeit, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Die Handelbarkeit von CO₂-Zertifikaten auf speziellen Märkten fördert den Wettbewerb und die Innovation im Bereich Klimaschutz. Dennoch steht das System vor Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Glaubwürdigkeit der Projekte und das Risiko des „Greenwashing“. Zukünftige Entwicklungen, einschließlich der schrittweisen Aussetzung neuer Zertifikate ab 2039, machen die Thematik noch relevanter für die Erreichung von Klimaneutralität.